Walenpfad – 11 lange Kilometer
Der Walenpfad ist ein Höhenwanderweg bei Engelberg in der Schweiz. Ich bin ihn im September 2021 gewandert und war völlig hin und weg. Für die 11 Kilometer bräuchte man mindestens genauso viele Tage, um die Schönheit der Umgebung zu würdigen. Der Panoramaweg bietet Blicke auf so einige massive Gipfel der Urner Alpen.
Los geht es in der Nähe des Bannalpsees. Hier lohnt es sich, den Weg zu verlassen, um den See zu umrunden. Die ganz unterschiedlichen Perspektiven sind jeden Meter wert. Insgesamt kannst du gut mit einer zusätzlichen Stunde zum Walenpfad rechnen. Übrigens: Baden ist erlaubt. Die Wassertemperaturen sind auf 1587 Metern jedoch nur etwas für Hartgesottene.
Anschließend geht es hoch hinaus. Du kommst an einem idyllischen Bach vorbei, wo ich mein Wasser aufgefüllt habe. Die Ruhe hier oben ist einfach zum Genießen. Nach dem steilsten Anstieg des Pfads erreichst du die Alphütte Oberfeld, wo du gemütlich einkehren kannst. Hier kann ich einen zweiten Abstecher empfehlen. Und zwar auf den nahegelegenen Gipfel, der eine berauschende Sicht in alle Richtungen bietet. Ob du dort wie ich ein Pfeife rauchendes schweizer Urgestein antriffst, das dir alle Berge in der Umgebung aufzählt, kann ich dir nicht versprechen. Du stehst im Prinzip direkt über dem See, jedoch etwa 400 Meter höher gelegen. Den Gipfel erkennst du am Kreuz. Den Weg dorthin musst du dir selbst bahnen, ist aber gut machbar.
Nur etwa eine halbe Stunde später erreichst du einen weiteren Aussichtspunkt. Nicht falsch verstehen: Auf dem Walenpfad hast du auf 90% der Strecke fantastische Aussichten. Doch dieser hat mir die Sprache verschlagen. Es war perfekt. Doch Bilder sagen manchmal mehr als Worte:
Falls du dich jemals von diesem magischen Ort losreißen kannst, verläuft der Weg danach abwärts. Mich hat kurzzeitig eine Nebelsuppe verschluckt, die für eine mystische Atmosphäre sorgte. Hier und da tauchte plötzlich vor mir eine Kuh auf und manchmal auch gigantische Felswände ganz in der Nähe. Auch ein Waldabschnitt fehlt nicht, wo du mal kurz Gelegenheit hast durchzuschnaufen, nach all den Eindrücken. Nun geht es noch einmal aufwärts, vorbei an unzähligen weiteren Kühen und farbintensiven Orchideen. Und kaum hatte ich mich für einen Moment an die Landschaft gewöhnt, erreichte ich den nächsten Ort, an dem ich mit offenem Mund stehen blieb. Highlights hat es auf den 11 km im Überfluss und ich kann dir wirklich empfehlen, viel Zeit einzuplanen. Einfach durchlaufen ist hier keine Option.
Der Weg ist etwa von Anfang Juli bis Ende Oktober begehbar. Den aktuellen Status kannst du hier einsehen.
Schwierigkeit
Der Weg wird auf der Schwierigkeitsskala des Schweizer Alpen Clubs als T2 ausgeschrieben. Dafür braucht es eine hohe Trittsicherheit, ist aber für fitte Menschen gut machbar. Es gibt kaum Stellen, die ich als gefährlich bezeichnen würden. Ich selbst habe etwas Höhenangst und habe mich auf dem Pfad nie unsicher gefühlt. Er ist also auch gut geeignet, um erste Erfahrungen in den Alpen zu sammeln.
Infrastruktur
Auf dem Walenpfad befinden sich mehrere Hütten, in denen du dich verpflegen kannst. Ich habe auch problemlos mein Wasser auf der Toilette auffüllen können. Du findest auch, unter anderem am Bannalpsee, Feuerstellen, an denen sogar Brennholz zur Verfügung steht. Der Pfad ist in beide Richtungen sehr gut markiert. Kreuzungen gibt es sowieso nicht viele. Sitzbänke finden sich nur wenige, doch genug Felsen, auf die man sich setzen kann.
Anreise
Von Luzern habe ich den Zug nach Wolfenschiessen genommen und bin dort direkt in den Bus zur Talstation Oberrickenbach gestiegen. Dann ging es in der blauen Gondel zur Chrüzhütte Bannalp, wo der Walenpfad beginnt.
Abwärts kann ebenfalls eine Gondel von der Station Ristis nach Engelberg genommen werden. Alternativ kann der Weg ins Tal auch gewandert werden. Dafür müssen etwa 1,5 Stunden und gesunde Knie eingeplant werden.
Impressionen
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