Wanderstory 1 – Schlauchbootlippen unter den Sternen

Wanderstory Schlauchbootlippen unter den Sternen
Wanderspirit Patrick Fischer Wanderer


Hey hey!

Als ich im Sommer 2020 einmal durch Deutschland gewandert bin, habe ich beschlossen, mich noch intensiver mit dem Thema Gehen zu beschäftigen. Über Wanderspirit möchte ich dich mit auf den Weg nehmen.

Patrick

 

Veranstaltungen

18.04.23, 19 Uhr | Frankfurt a. M. 
Vortrag über ultraleichtes Weitwandern im Rahmen der Ausstellung »vorübergehend nicht erreichbar«

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Wanderstory 1 – Schlauchbootlippen unter den Sternen

Wanderstory Schlauchbootlippen unter den Sternen

“Wie siehst du denn aus?”
Ist es nicht schön, wenn so der erste Satz lautet, den man am Morgen zu hören bekommt?
Mit drei Freunden war ich auf einer Fahrradwanderung vom Bodensee in die Türkei unterwegs. In dieser Nacht in Kroatien haben Chris und ich auf das Zelt verzichtet und uns einfach auf die Isomatten gelegt. Ein tolles Gefühl vor dem Einschlafen in den Sternenhimmel zu schauen. Und doch war es noch etwas ungewohnt. Wir lagen auf einer Wiese mit hohem Gras hinter einem Busch, um nicht gesehen zu werden. Überall krabbelten Insekten umher. Doch das war egal. “Für das Abenteuer!” lautete das Motto der Reise. Die Nacht war etwas unruhiger als sonst, aber im Großen und Ganzen gut.

Eine neue Erfahrung, ganz ohne Zelt draußen zu schlafen

Als ich nach der Frage in den Rückspiegel meines Fahrrads schaute, war ich entsetzt! Was war da denn passiert? Der Augenbereich war so geschwollen, dass ich nur noch durch kleine Schlitze sehen konnte und meine Lippen ließen so manche Botox-Sternchen in Hollywood blass aussehen. Ich bekam erstmal Panik, doch meine Weggefährten konnten mich beruhigen. Natürlich erst nachdem sie sich köstlich über mein neues Antlitz lustig gemacht hatten. Ich vermutete zunächst, dass mich nachts etwas gestochen hatte. Doch es gab keinen Punkt, der wie eine Einstichstelle aussah oder zumindest auffiel. Die Schwellung ging im Laufe des Tages zurück und die nächsten Nächte schlief ich wieder im Zelt. Der Schock am Morgen blieb zum Glück aus. 

In Griechenland schlief ich eine Nacht nur mit dem Netz am kleinen Einmannzelt. Und die Bescherung am Morgen folgte prompt. Diesmal sah ich nicht ganz so übel zugerichtet aus, doch wieder waren vor allem die Augen betroffen.
Ganz in der Nähe wuchsen alle möglichen Pflanzen. Lag es doch an ihnen? War ich womöglich allergisch? Dass am selben Morgen ein Hund meinen Schlafsack markierte, ist übrigens eine andere Geschichte, ließ meine Laune aber nicht gerade steigen.

An einem einsamen Strand in der Türkei, fernab jeglicher Zivilisation, passierte es ein drittes Mal. Ich schlief wieder ohne Zelt (es war einfach zu verlockend) und wurde mitten in der Nacht wach, als ich spürte wie meine Lippen pulsierten. Ich fasste mir ins Gesicht und fand einige Stellen, die schon wieder prall waren. Diesmal sogar auf der Stirn. Wieder waren verdächtige Pflanzen in unmittelbarer Nähe. Das war es endgültig! Ohne Zelt schlafe ich nicht mehr draußen.

Wer kann in solch einem Paradies schon etwas Böses ahnen?

In Deutschland bestätigte mir ein Arzt, dass ich sehr wahrscheinlich allergisch auf eine bestimmte Pflanze reagieren würde. Ich hätte zudem Glück gehabt, dass der Hals nicht zugeschwollen war. Dann hätte nur eine sofortige Einnahme von Cortison geholfen. Meinen Vorsatz nicht mehr ohne Zelt zu schlafen, habe ich 8 Jahre später gebrochen, jedoch in der Heimat. In südlicheren Gefilden gehe ich weiterhin auf Nummer sicher. Obwohl so manche einen Haufen Geld für diese vollen Lippen ausgeben würden.

Autor: Patrick Fischer (wanderspirit.de)

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