Felsenwanderweg – bunte und bizarre Riesen im Zauberwald
Im Naturpark Pfälzerwald liegt ein ganz besonderer Wanderweg verborgen. Auf den 45 km des Rodalber Felsenwanderwegs schlängelst du dich auf herrlichen Pfaden an spannenden Felsformationen vorbei. Der Weg führt rund um die Kleinstadt Rodalben, die von den Felsen aus Buntsandstein umringt ist. Du gehst keine zwei Kilometer ohne abermals vor einem der bizarr geformten Felsen zu stehen. Die Anblicke lassen nicht nur Geologenherzen schneller schlagen, auch wir kamen aus dem Staunen nicht heraus. Mal von Moos bedeckt, mal in verschiedenen Rottönen und immer mit einer ganz individuellen Form stehen die Riesen im dichten Wald.
In manche Felsen sind kleine Gänge eingearbeitet worden, kaum höher als einen Meter. Nachdem ich einen davon mühevoll durchquert hatte, bekamen wir von einer Rodalberin die Erklärung für die Bauten. Während des 2. Weltkriegs dienten die kleinen Unterschlüpfe als Bunker für die Bevölkerung im Tal. Kaum vorzustellen, wie es sein musste, hier auszuharren, während das eigene Haus womöglich zerstört wurde.
Ein Highlight des Wanderwegs ist der Weg selbst. Du gehst fast ausschließlich auf schmalen Naturwegen, die sich unauffällig durch den Wald winden. Daneben wachsen Farn und andere Pflanzen in Hülle und Fülle. Hier scheint es dem Wald grundsätzlich noch gut zu gehen, sicherlich auch aufgrund der hohen Vielfalt an Bäumen, die es hier zu bestaunen gibt. Auffällig sind die vielen Kastanienbäume mit ihren großen Blättern.
Auf den ersten Kilometern und gegen Ende ist etwas Verkehrslärm zu hören. Doch das ist lediglich eine Randbemerkung und Meckern auf sehr hohem Niveau.
Wir sind den Weg innerhalb von drei Tagen gewandert, wobei wir am ersten und letzten nur den halben Tag gegangen sind. Übernachtet haben wir draußen, zunächst in einer Hütte und dann unter einem Felsen, was für uns ein ganz spezielles Erlebnis war.
Aus dramaturgischen Gründen empfiehlt es sich, den Weg im Uhrzeigersinn zu begehen. So warten zwei der Highlights, unter anderem die größte Felsenhöhle der Pfalz, auf den letzten Kilometern.
Schwierigkeit
Der Rodalber Felsenwanderweg ist der perfekte Weg für alle, die zum ersten Mal mehrere Tage wandern wollen. Einerseits ist man nie weiter als ein paar Kilometer von Rodalben entfernt, was ein gutes Gefühl gibt und im Fall der Fälle ein einfaches Abbrechen möglich macht.
Es geht zwar meist leicht auf und ab, doch mehr als 100 Höhenmeter auf einmal müssen nicht zurückgelegt werden.
Infrastruktur
Auch die Infrastruktur entlang des Weges ist besonders einsteigerfreundlich. An vielen Felsen stehen Bänke und Tische zur Verfügung. Auch die ein oder andere Schutzhütte steht bereit. Der Weg ist gut markiert und auf der Webseite wird über etwaige Umleitungen informiert. Wasser aufzufüllen ist unterwegs nicht immer einfach, doch einige Stellen lassen sich finden. Wir haben den Klosterbrunnen an der Teufelshütte, den Friedhof in Neuhof und die Quelle in der Bärenhöhle dazu genutzt. Achtung: Der Hirschbrunnen ist kein richtiger Brunnen.
Anreise
Los geht es am Wanderbahnhof Rodalben. Hier findest du eine große Tafel, auf der du dir die Wegführung noch einmal anschauen kannst. Zum Mitnehmen gibt es ein Prospekt mit Karte, das uns einige Male weitergeholfen hat. Vom Bahnhof wirst du zum Rundweg geführt, der nach einigen hundert Metern beginnt.
Impressionen
Weitere Fernwanderwege findest du hier.