6 Tipps, um beim Wildcampen nicht erwischt zu werden

Zwei Zelte: Beim Wildcampen nicht erwischt werden
Wanderspirit Patrick Fischer Wanderer


Hey hey!

Als ich im Sommer 2020 einmal durch Deutschland gewandert bin, habe ich beschlossen, mich noch intensiver mit dem Thema Gehen zu beschäftigen. Über Wanderspirit möchte ich dich mit auf den Weg nehmen.

Patrick

 

Veranstaltungen

18.04.23, 19 Uhr | Frankfurt a. M. 
Vortrag über ultraleichtes Weitwandern im Rahmen der Ausstellung »vorübergehend nicht erreichbar«

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6 Tipps, um beim Wildcampen nicht erwischt zu werden

Zwei Zelte: Beim Wildcampen nicht erwischt werden

Schon verrückt, dass man in den meisten Ländern in Europa in der Natur sein Zelt nicht aufschlagen darf. Versuch das mal, einem Nomaden in der Mongolei zu erklären. In geschützten Regionen kann ich es gut nachvollziehen. Doch im restlichen Land fällt mir das schwer. Aber so ist es nun mal. Da ich oft gefragt werde, wie ich sicher gehe, dass ich beim Wildcampen nicht erwischt werde, schreibe ich diesen Artikel darüber. Die Strafen in Deutschland sind je nach Bundesland, Gebiet, Art und Dauer des Campings sehr unterschiedlich. Zwischen 5 und 5000 € ist alles möglich. 

1. Abseits von Wegen

Vermeide es vor allem, in der Nähe von Wegen, die mit dem Auto befahrbar sind, zu campen. Das Risiko, dass Jäger oder Förster abends oder schon am frühen Morgen vorbei fahren, ist einfach zu groß. Auch Fußwege solltest du besser meiden. Hier mache ich manchmal eine Ausnahme, wenn die Wege kaum frequentiert und nicht in unmittelbarer Nähe von Siedlungen sind. Bei Schutzhütten sieht das Ganze schon etwas entspannter aus. Gerade wenn diese an bekannten Wanderwegen liegen, wird wohl kaum jemand etwas sagen, so zumindest meine Erfahrung bisher. Eine Garantie gibt es natürlich nicht. 

2. Auf Jägerstände achten

Auf keinen Fall solltest du in Sichtweite von Jägerständen dein Zelt, Tarp oder Ähnliches aufschlagen. Auch wenn die Lichtungen in Schussrichtung noch so verlockend sein können. Das ist erstens zu gefährlich und zweitens wirst du die Jäger verständlicherweise ganz schön verärgern. 

Ein bunter Jägerstand mit der Aufschrift Otto
Otto ist wahrscheinlich nicht begeistert, wenn du hier dein Lager aufschlägst

3. Privatgrundstücke respektieren

Einmal wurde ich auf meiner Wanderung durch Deutschland angesprochen, während ich schon im Zelt lag. Mein Zelt stand auf einer Wiese innerhalb einer Apfelplantage. Offensichtlich ein Privatgrundstück. Die Besitzerin hat spät am Abend noch eine Runde gedreht und mich gefunden. Das war mir unglaublich unangenehm, aber sie hat ein Auge zugedrückt und ich durfte bleiben. Seit dieser Erfahrung meide ich Privatgrundstücke, ohne zuvor gefragt zu haben. 

4. Spät aufbauen und früh abbauen

Ich baue mein Zelt erst auf, wenn es dämmert oder schon fast dunkel ist. So bleibe ich flexibel und kann immer noch weiter ziehen, falls jemand vorbei kommt. Ich schaue schon zuvor wo ich es genau platzieren möchte und merke mir die Stelle. 

Morgens stehe ich früh auf und baue als erstes das Zelt ab. Dann ist die Arbeit getan und ich bin aus dem Schneider. Der Schlafrhythmus passt sich sowieso nach wenigen Tagen den natürlichen Tag- und Nachtphasen an. Im Winter kann ich mich schon abends um 18 oder 19 Uhr kaum noch wach halten.

5. Farbe des Zelts oder Tarps

Ich habe ein weißes Zelt und hatte gehofft, dass es nicht so gut zu sehen ist wie mein knallgelbes Zelt, welches ich zuvor benutzt hatte. Das Gegenteil ist leider der Fall. Das Weiß leuchtet regelrecht, wenn noch etwas Licht, z. B. durch den Mond, auf das Zelt fällt. Wenn du vorhast, vor allem in Ländern wild zu campen, in denen es nicht erlaubt ist, würde ich die Farbe bei der Zeltauswahl berücksichtigen. Hier eignen sich Farben wie braun, dunkelgrün oder sogar dunkelrot sehr gut. 

Ein weißes Zelt ist keine Hilfe, beim Wildcampen nicht erwischt werden
Wie ein Leuchtturm im Wald: Mein weißes Zelt

6. Taschenlampe und Feuer verboten

Mache bitte nur an ausgewiesenen Stellen ein Feuer. Diese sind oft an Schutzhütten zu finden. Dort spricht nichts dagegen, abends ein gemütliches Lagerfeuer zu machen. Ansonsten rate ich davon ab. Erstens ist durch die anhaltende Trockenheit, die Waldbrandgefahr selbst in Deutschland inzwischen viel zu groß und zweitens sind die Bußen häufig höher, wenn du beim Wildcampen auch ein Feuer machst.

Natürlich darfst du deine *Taschenlampe oder das Licht am Handy nutzen, aber geh sparsam damit um. Auch die kleinste Lichtquelle kann man von Weitem gut sehen und du lockst damit nur die wilden Förster und Jäger an. Zudem können wir auch nachts gut genug sehen, wenn wir unseren Augen ausreichend Zeit geben, sich daran zu gewöhnen. 

Ein Feuer an einer Feuerstelle bei Abendstimmung
Hier konnten wir beruhigt ein Feuer machen

Der vielleicht wichtigste Punkt: Mach dich nicht verrückt! Wenn du die Punkte beherzigst, hast du alles getan, was in deiner Macht steht. Gehe achtsam mit der Natur um und genieße das Erlebnis.

Der Artikel enthält *Affiliate Links. Wenn du darüber das Produkt bestellst, bekomme ich eine kleine Provision. Für dich entstehen keine zusätzlichen Kosten und du unterstützt dabei die Website. 

Wanderspirit Patrick Fischer Wanderer


Hey hey!

Als ich im Sommer 2020 einmal durch Deutschland gewandert bin, habe ich beschlossen, mich noch intensiver mit dem Thema Gehen zu beschäftigen. Über Wanderspirit möchte ich dich mit auf den Weg nehmen.

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Vortrag über ultraleichtes Weitwandern im Rahmen der Ausstellung »vorübergehend nicht erreichbar«

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