Trekking, Bikepacking oder Kanureisen werden jedes Jahr beliebter. Viele sind auf der Suche nach einem Abenteuer oder wollen einfach mal raus aus den Städten und in die Natur eintauchen. Die meisten Wanderer kommen nachts in Hotels, Jugendherbergen, Pensionen oder Campingplätzen unter. Manche wollen jedoch ein noch intensiveres Naturerlebnis und ziehen es vor, draußen in den Wäldern zu übernachten. Ich gehöre dazu und kenne den Reiz des Wildcampings ganz genau. In den meisten Ländern, darunter Deutschland, ist es allerdings verboten und kann mit saftigen Geldbußen belegt werden. Die gute Nachricht: Inzwischen gibt es einige sogenannte Trekkingplätze, auf denen man in Deutschland legal wildcampen kann. Zur Verfügung gestellt werden sie beispielsweise von Naturparks, den Ländern selbst oder von Privatpersonen.
Die Vorteile von Trekkingplätzen
Die Plätze werden im Vorfeld gebucht. So hast du einen sicheren Schlafplatz und musst dir keine Gedanken machen, von jemandem gefunden zu werden, dem es nicht gefällt, dass du wild zeltest. Nicht selten steht sogar eine Holzplattform bereit, worauf du dein Zelt aufbauen kannst. So hast du sicher keine Schräglage und bist bei kälteren Temperaturen vor dem Boden geschützt. Oft stehen Toiletten zur Verfügung, meist in Form von Komposttoiletten. Auch eine Feuerstelle ist meist dabei, was natürlich Gold wert ist für eine schöne Atmosphäre am Abend. Meistens liegen die Plätze etwas abseit der Hauptwege und wirst deshalb nicht von Joggern und Gassigehern am frühen Morgen gestört. Rundum eine wirklich geniale Idee, die du unbedingt ausprobieren solltest.
Wichtig zu wissen
- Selbst wenn Toiletten vorhanden sind: Unbedingt Klopapier mitbringen.
- Meistens kann man nur eine Nacht bleiben, da die Plätze begehrt sind.
- Eine frühzeitige Reservierung ist aus demselben Grund empfehlenswert.
- Mach nur ein Feuer, wenn es dafür eine eindeutige Stelle hat.
- Wasser und logischerweise auch Verpflegung sind selbst mitzubringen.
- Bei Gewitter bieten die Plätze keinen Schutz!
- In der Regel ist eine Gebühr um die 10€ pro Zelt zu bezahlen.
- Die meisten Plätze sind nur zu Fuß zu erreichen.
- Die genaue Wegbeschreibung inkl. GPS-Daten erhältst du nach der Buchung
Wo buche ich Trekkingplätze?
Hier habe ich eine kleine Übersicht der Plätze in Deutschland zusammengestellt. In Klammern stehen Fernwanderwege, die an den Plätzen vorbeiführen
Baden-Württemberg
Schwarzwald (Schluchtensteig, Albsteig):
www.trekking-schwarzwald.de
Bayern
Allgemein (Steigerwald-Panoramaweg):
www.trekking-bayern.de
Frankenwald (Rennsteig):
www.frankenwald-tourismus.de/de/draussen/wandern/trekking-im-frankenwald
Nordrhein-Westfalen
Eifel (Eifelsteig, Wildnis-Trail):
www.trekking-eifel.de
Sauerland (Diemelsteig, Uplandsteig):
www.trekkingpark.de/die-plaetze
Rheinland-Pfalz
Allgemein:
www.trekking-pfalz.de
Soonwald (Soonwaldsteig):
www.soonwaldsteig.de/trekkingcamps/die-camps
Hunsrück (Saar-Hunsrück-Steig):
web4.deskline.net/nahelandcamping/de/accommodation/list
Sachsen
Elbsandsteingebirge (Forststeig):
www.forststeig.sachsen.de/biwakplaetze-3986.html?_cp=%7B%7D
Schleswig-Holstein
Allgemein:
www.wildes-sh.de
Des Weiteren gibt es eine Online-Plattform, die 2021 richtig durchstarten will. Die Pilotphase im Sommer 2020 war ein voller Erfolg und ich bin extrem gespannt, wie sich die Plattform entwickelt. Hier kann jeder geeignete Plätze anbieten und buchen. Ein AirBnb für Wildcamping-Plätze sozusagen. Zu finden unter www.mycabin.eu.
Abschließen möchte ich mit einer Bitte: Verlasse die Plätze so wie du sie vorgefunden hast. Die Initiativen sind so wertvoll, dass wir sie wertschätzen sollten, indem wir sie hegen und pflegen. Dann kommen bestimmt weitere in noch mehr Regionen hinzu.