Europäischer Fernwanderweg 1 in Deutschland – Meine Erfahrungen

Markierung Europäischer Fernwanderweg 1 in Deutschland
Wanderspirit Patrick Fischer Wanderer


Hey hey!

Als ich im Sommer 2020 einmal durch Deutschland gewandert bin, habe ich beschlossen, mich noch intensiver mit dem Thema Gehen zu beschäftigen. Über Wanderspirit möchte ich dich mit auf den Weg nehmen.

Patrick

 

Veranstaltungen

18.04.23, 19 Uhr | Frankfurt a. M. 
Vortrag über ultraleichtes Weitwandern im Rahmen der Ausstellung »vorübergehend nicht erreichbar«

Anzeige

Europäischer Fernwanderweg 1 in Deutschland – Meine Erfahrungen

Markierung Europäischer Fernwanderweg 1 in Deutschland

Du möchtest fernwandern und suchst nach einer Alternative zum Jakobsweg? Dann könnte der Europäische Fernwanderweg 1 in Deutschland, kurz E1 genannt, genau das Richtige für dich sein. Ich bin ihn im Sommer 2020 gewandert und möchte in diesem Artikel meine Eindrücke mit dir teilen.

Was ist der Europäische Fernwanderweg 1?

Der E1 ist einer von 12 Fernwanderwegen, die von der Europäischen Wandervereinigung seit 1969 erstellt wurden. Das Ziel ist ein Wandernetz durch Europa zu entwickeln, um die einzelnen Staaten noch enger miteinander zu verbinden. Der interkulturelle Austausch soll durch Wege, die immer durch mehrere Länder führen, gefördert werden. Der E1 führt vom Nordkap bis nach Sizilien und hat inzwischen eine Länge von ca. 8000 km. Er durchquert die Länder Norwegen, Finnland, Schweden, Dänemark, Deutschland, Schweiz und Italien.

Orientierung

In Deutschland folgt man überwiegend einem weißen Andreaskreuz auf schwarzem Grund. Es gibt wenige Ausnahmen: Im Gebiet des Odenwaldklubs ist es ein grünes Kreuz auf weißem Grund. Im Schwarzwald läuft man unter Anderem auf dem Westweg und folgt einer roten Raute. Von manchen Wanderklubs wird der Weg auch einfach mit einem E1 markiert, teilweise mit den europäischen Sternen umrandet in den Farben blau und gelb.

Ich habe der Wegauszeichnung einen absoluten Härtetest gestellt, da ich weder ein Smartphone, noch eine Karte dabei hatte. Ich hatte mir lediglich alle Orte aufgeschrieben, durch die ich laufen werde. Und ich habe es geschafft! Oft war ich erstaunt wie gut dieser Weg markiert ist, obwohl er eher selten genutzt wird. Klar gab es auch Stellen, wo es nicht eindeutig war. Und auch eine Stelle, die eher irreführend war (ich bin fröhlich 20 km in die völlig falsche Richtung gelaufen, aber das ist eine andere Geschichte). Das sollte bei fast 2000 km nicht verwunderlich sein.

Die verschiedenen Wandervereine haben sich auch unterschiedlich viel Mühe gegeben. Während ich z. B. beim Odenwaldklub fast an jedem Baum ein Zeichen vorfand, waren andere Vereine etwas sparsamer. Große Lücken gab es jedoch nicht. Einmal kam mir ein Wanderer entgegen, der mich völlig entgleist anschaute und meinte nur: “Du läufst ja falsch rum!” Tatsächlich bin ich Richtung Norden gelaufen, was überhaupt kein Problem darstellte. Beide Richtungen waren immer ausgeschildert.

Markierung Europäischer Fernwanderweg 1 in Deutschland
Die internationale Markierung des E1 – davon hab ich nicht selten geträumt unterwegs
Markierung Odenwaldclub Europäischer Fernwanderweg 1 in Deutschland
Der Odenwaldclub hat etwas Farbe ins Spiel gebracht

Wegwahl

Hier lautet die Devise: Wenn da ein Berg ist, dann besteigen wir ihn gefälligst auch. Es wurden wirklich alle Höhenmeter zusammengekratzt, die gefunden wurden. Das lohnt sich auch meistens. Ich hätte auch gemütlich im Rheintal laufen können, doch das wäre nicht dasselbe gewesen. Manchmal verläuft der Weg auf bekannten Fernwanderwegen, wie z. B. dem Westweg, Heidschnuckenweg oder Rothaarsteig. So sind doch einige landschaftliche Leckerbissen dabei. Klar, wir sind in Deutschland und so geht es die meiste Zeit durch den Wald. Und dennoch wurde mir nie langweilig. Unser Land ist doch facettenreicher als ich erwartet hatte. Positiv ist auch, dass der Weg regelmäßig durch Orte führt, in denen man sein Proviant aufstocken kann. Und meistens musste ich nicht mal einen Umweg gehen, um einzukaufen. Hier wurde wirklich mitgedacht.

Karte und GPX-Datei

Gemeinschaftsgefühl

Anders als auf anderen großen Trails, wie z. B. dem amerikanischen Appalachian Trail, kommt auf dem E1 kein Gemeinschaftsgefühl auf. Mir kamen alle paar Tage Wanderer entgegen, mit denen ich mich auch ausnahmslos ausgetauscht habe. Das waren meistens schöne Begegnungen und vor allem für mich wichtig, um Infos über meinen weiteren Wegverlauf zu bekommen. Ich bin auch zwei wunderbaren Menschen begegnet, die in meine Richtung und durch halb Deutschland liefen. Doch leider haben wir uns nach nur wenigen Begegnungen verloren. Ich weiß nicht wie es gewesen wäre, wenn ich Richtung Süden gelaufen wäre. Aber da ich so wenigen Menschen begegnet bin, die auch länger unterwegs waren, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass ich intensiver mit anderen Wanderern zu tun gehabt hätte.

Fazit

Ich bin wirklich froh darüber, den Europäischen Fernwanderweg 1 in Deutschland entdeckt zu haben. Wer das eigene Land erkunden will, ist hier genau richtig. Einziger Kritikpunkt: Die neuen Bundesländer werden nicht mit einbezogen, da der Weg schon 1969 erstellt wurde. Im Norden ist man nur wenige Kilometer von Mecklenburg-Vorpommern entfernt und hier könnte man doch zumindest ein paar Kilometer in dem Bundesland hinzufügen.

Nicht nur die Landschaften haben mich immer wieder aufs Neue fasziniert. Vor allem waren es die Menschen, die die Wanderung zu etwas Besonderem gemacht haben. Mir war nicht bewusst, dass wir Deutschen so gastfreundlich sein können. Doch findet es selbst auf dem E1 heraus. Es muss ja nicht gleich durch ganz Deutschland sein. Die meisten Wanderer, denen ich begegnet bin, sind in Abschnitten von 1-3 Wochen gelaufen und sind so nach wenigen Jahren schon ganz schön weit gekommen.
Ansonsten merkt man, wieviel Mühe sich die Vereine gegeben haben. Das hat auf jeden Fall mehr Wanderer verdient und ich werde versuchen, andere von diesem Trail zu überzeugen.

Eine unglaublich hilfreiche Website zum E1 möchte ich dir auch noch mit auf den Weg geben: e1.hiking-europe.eu

Impressionen

Birken-Kiefern Wald in Deutschland
Ein Birken-Kiefern Wald im Norden Deutschlands
Druidenstein auf Europäischer Fernwanderweg 1 in Deutschland
Der sagenumwobene Druidenstein südlich von Siegen
Landschaft Europäischer Fernwanderweg 1 in Deutschland
Deutschland hat so schöne Seiten
Schild zu Europäischer Fernwanderweg 1 in Deutschland
Die Wandervereine geben sich wirklich Mühe
Externsteine auf Europäischer Fernwanderweg 1 in Deutschland
Die Externsteine haben mich völlig umgehauen
Felsenmeer auf Europäischer Fernwanderweg 1 in Deutschland
Genauso das Felsenmeer
Wanderer in blühender Heidelandschaft
Ich hatte keine Ahnung wie schön eine Heidelandschaft sein kann
Fachwerk in Altstadt in Idstein
Fachwerk darf auf einer Wanderung durch Deutschland nicht fehlen – hier die Altstadt von Idstein
Zelten auf Europäischer Fernwanderweg 1 in Deutschland
Was für eine traumhafter Schlafplatz kurz vor Nassau an der Lahn
Weitblick auf Lüneburger Heide
Der Totengrund in der Lüneburger Heide – Ein Highlight der Reise
Steg am See auf Europäischer Fernwanderweg 1 in Deutschland
Ein Steg am Trammer See in Schleswig-Holstein
Westweg gehört zu Europäischer Fernwanderweg 1 in Deutschland
Noch ganz am Anfang auf dem Westweg im Schwarzwald
Sonnenuntergang über See auf Europäischer Fernwanderweg 1 in Deutschland
Die Seen in Schleswig-Holstein haben mich völlig fasziniert
Karibik? Nein, Ostsee!
Ein spezieller Berg, Nebenprodukt eines Salzwerks
Eine gemütliche Nacht im Wald

Werbehinweis: Der Artikel enthält *Affiliate Links. Wenn du darüber das Produkt bestellst, bekomme ich eine kleine Provision. Für dich entstehen keine zusätzlichen Kosten und du unterstützt dabei die Website.

Wanderspirit Patrick Fischer Wanderer


Hey hey!

Als ich im Sommer 2020 einmal durch Deutschland gewandert bin, habe ich beschlossen, mich noch intensiver mit dem Thema Gehen zu beschäftigen. Über Wanderspirit möchte ich dich mit auf den Weg nehmen.

Patrick

 

Veranstaltungen

18.04.23, 19 Uhr | Frankfurt a. M. 
Vortrag über ultraleichtes Weitwandern im Rahmen der Ausstellung »vorübergehend nicht erreichbar«

Anzeige